Lärm lass nach!
Was ist Lärm? Er ist allgegenwärtig – den ganzen Tag (und oft auch in der Nacht) piepst, brummt, dröhnt und dudelt es. Nicht nur die Geräuschquellen nehmen zu, auch die Schallpegel werden höher. Das macht auf Dauer krank. Eine neue Studie der Uniklinik Mainz weist sogar nach: Lärm schädigt auch dann die Gesundheit, wenn man ihn gar nicht bewusst wahrnimmt.
Auf die Dauer kommt es an
Hin und wieder ein lautes Konzert ist für die Ohren und die allgemeine Gesundheit oft weniger ein Problem als eine dauerhafte, pausenlose Beschallung. Menschen, die konstant mit Lärm (z.B. Fluglärm) leben, leiden eher unter Krankheiten wie Depressionen, Bluthochdruck und weiteren Herz-Kreislauf-Krankheiten. Nicht zuletzt wegen des Dauerlärms ist auch der Tinnitus auf dem Vormarsch: Mittlerweile leiden schon 10 Prozent aller Deutschen unter Phantomgeräuschen im Ohr. Dauerlärm senkt außerdem die Leistungsfähigkeit und die Kreativität, er stört nachhaltig den erholsamen Schlaf und die generelle Lebensqualität.
Was können Sie tun?
Wichtig ist ein Wechsel von Lärm und Stille. So können sich nicht nur Ihre Ohren, sondern auch Ihr Geist und Ihr Organismus von der Beschallung erholen. Deshalb: Sorgen Sie regelmäßig für Ruhe. Dazu sollten Sie sich den Lärm zunächst bewusst machen. Muss das Radio im Hintergrund laufen? Wenn Sie beim Sport gerne mit dem mp3-Player unterwegs sind: Geht es auch leiser? Scheuen Sie sich nicht, auf Konzerten oder anderen lauten Veranstaltungen Ohrschutz mitzunehmen.
Wenn Sie bereits unter Depressionen oder Herz-Kreislauf-Krankheiten leiden, sollten Sie ganz bewusst für Ruhe sorgen. Wohnen Sie beispielsweise in der Einflugschneise des Flughafens? Vergessen Sie nicht, Ihre akustischen Lebensumstände Ihrem Arzt mitzuteilen.
Wann müssen Sie zum Arzt?
Ein vermindertes Hörvermögen durch Dauerlärm entsteht oft schleichend, fast unbemerkt. Regelmäßige Kontrollen beim HNO-Arzt sind sinnvoll für alle, die um ihr erhöhtes Risiko für Hörschäden wissen. Ein erstes Anzeichen für eine dauerhafte Beeinträchtigung ist, wenn Sie in einer größeren Runde sind und Ihren direkten Gesprächspartner nicht mehr verstehen können. Generell gilt natürlich: Alle akuten Hörprobleme sollten vom Arzt abgeklärt werden.